Augenbrauenpiercing

Das Augenbrauenpiercing kann entlang der gesamten Augenbraue horizontal oder vertikal platziert werden. Dieses Piercing kann zum Auswachsen neigen. Während der Abheilungsphase sollten wie bei allen Gesichtspiercings keinerlei Kosmetikprodukte in der Nähe des Piercings verwendet werden. Die Ausheilung dauert in etwa ein bis zwei Monate.

Anti-Tragus

Das Anti-Tragus wird direkt gegenüber vom Tragus in die untere Knorpelfalte, die direkt über dem Ohrläppchen sitzt gesetzt. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis sechs Monate.

Bauchnabelpiercing

Das Bauchnabelpiercing ist eines der häufigsten, aber auch eines der Piercings, die am längsten zum Abheilen benötigen. Durch die Lage in der Körpermitte ist dieses Piercing vielen äusserlichen Reizen, wie Reibung, Druck und Spannung nonstop ausgesetzt. Das wiederum beeinträchtigt und verlangsamt die Wundheilung. Das Piercing kann im Prinzip radial um die Nabelöffnung gestochen werden. Meist wird jedoch in die obere Hautfalte gepierct. Der komplikationslose Heilungsverlauf diese Piercings ist auch stark anatomieabhängig und es muss vom Piercer große Sorgfalt auf die richtige Platzierung des Piercings gelegt werden. Diese Piercing verlangt vom Kunden intensive Pflege. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis sechs Monate.

Bridge

Dieses Piercing wird am oberen Ende des Nasenrückens in die Hautfalte über dem Nasenbein zwischen den Augen angebracht. Es ist stark anatomieabhängig und nicht bei jedem zu empfehlen. Es ist kein Piercing für Anfänger, da Komplikationen in dieser Gegend schwerwiegende Folgen für den Kunden haben können. In dieser Region verlaufen Hirnnerven und wenn sich diese Piercing entzündet, kann sich die oberflächige Entzündung rasch zu einer Nervenentzündung ausbreiten, was bei Hirnnerven gravierende Folgen haben kann. Deshalb sollte der Kunde schon etwas Piercingerfahrung für dieses Piercing haben um eventuelle Probleme schon rechtzeitig zu bemerken und richtig zu reagieren. Bei der Platzierung dieses Piercings muss darauf geachtet werde, das kein Druck auf den Ansatz des Nasenbeins ausgeübt wird, da sonst wichtige Nerven durch den Druck in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Die Ausheilung dauert in etwa einen bis drei Monate.

Brustwarzenpiercing

Das Brustwarzenpiercing wird meist horizntal oder vertikal gestochen, kann jedoch beliebig ausgerichtet sein. Das Brustwarzenpiercing kann man auch gut dehnen. Entgegen der oft geäusserten Befürchtung führt ein komplikationslos verheiltes Brustwarzenpiercing bei der Frau nicht dazu, dass sie später kein Kind mehr stillen kann. Wie bei dem meisten Piercing ist auch hier die richtige Platzierung wichtig. Die Ausheilung dauert in etwa zwei bis sechs Monate.

Conch-Piercing

Ein Conch-Piercing ist ein Piercing an der äußeren Ohrmuschel. Man unterscheidet zwischen inner und outer Conch (innere und äußere Ohrmuschel). Die Ausheilung dauert in etwa drei bis vier Monate.

Daith

Das Daith wird durch die Knorpelbrücke im Inneren der Ohrmuschel gestochen. Das Piercing ist nicht leicht zu stechen, ist aber für einen erfahrenen Piercer kein Problem. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis vier Monate.

Helix

Das Helix wird durch den äußeren Knorpelrand des Ohrs gestochen. Es wird praktisch vom Ohrloch bis oben herum zu der Stelle gestochen, wo der Knorpelrand zur Brücke wird. Dieses Piercing ist sehr weitverbreitet und wird auch oft unterschätzt. Knorpelgewebe hat keine eigene Blutversorgung und daher eine sehr verzögerte Wundheilung und ist sehr pflegeintensiv. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis sechs Monate.

Industrial

Unter einem Industrial versteht man zwei Piercings, die durch einen Stab miteinanderverbunden sind. Am häufigsten ist wohl das Helix to Helix Industrial aber soweit es die Anatomie des Ohres zulässt sind auch andere Kombinationen möglich. Beim Stechen eines Industrials ist vor allem auf die korrekte Platzierung der Piercings größter

Wert zu legen, da durch die starre Verbindung im Ohr so gut wie kein Spannungsausgleich mehr stattfinden kann. Dieses Piercing ist stark anatomieabhängig und daher nicht bei jedem möglich. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis sechs Monate.

Inner Conch

Dieses Piercing wird in die innere Ohrmuschel gestochen. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis sechs Monate.

Labret

Das Labret Piercing wird (meistens) in der Mitte unterhalb der Unterlippe gestochen. Dieses Piercing neigt zu Anschwellen und deshalb muss ein ausreichend langer Stab am Anfang eingesetzt werden. Nach dem Abschwellen muss ein kurzer Stab eingesetzt werden um unnötige Reibung an Zähnen und Zahnfleisch zu verhindern. Die Ausheilung dauert in etwa einen Monat.

Labret, vertikal

Ein vertikales Labret Piercing fängt unterhalb der Lippe an und endet in der Mitte der Lippe (im Lippenrot). Die Ausheilung dauert in etwa einen Monat.

Lobe (Ohrlochpiercing)

Das Lobe oder auch Ohrloch im Volksmund genannt ist das wohl am meisten verbreitete Piercing. Vom Schießen mit Ohrlochpistolen wird dringend abgeraten. Man sollte sich dieses Piercing wie jedes andere auch beim Piercer stechen lassen. Die Abheilung ist sehr unkompliziert und nachdem es verkeilt ist, eignet es sich gut zum Aufdehnen, wobei das Aufdehnen sehr langsam und vorsichtig erfolgen soll. Die Ausheilung dauert in etwa einen Monat.

Lippenbändchenpiercing

Mit dem Lippenbändchenpiercing ist das obere Lippenband gemeint (in der Mitte Innenseite der Oberlippe). Das Lippenband ist sehr dünn aber stabil. Daher ist das Piercing schnell verheilt und lässt sich problemlos tragen. Allerdings kann (vor allem auch bei falschem Schmuck) eine Reizung der Zähne und des Zahnfleisches auftreten. Um diese Reizung zu minimieren gibt es speziell an einer Seite abgeflachte Kugeln. Dieses Piercing ist nicht bei allen Menschen machbar, wenn das Lippenbändchen zu kurz ist. Die Ausheilung dauert in etwa einen Monat.

Madonna-Piercing

Das Madonna ist vom Prinzip her ein Labret-Piercing an der Stelle an der einige Stars (zum Beispiel Madonna) einen Schönheitsfleck haben. Die Platzierung erfolgt links oder rechts an der Oberlippe. Es schwillt etwas mehr und länger an als ein normales Labret Piercing, da dieses Piercing durch Muskelgewebe gestochen wird und durch die Muskelkontraktionen der Stichkanal mehr gereizt wird. Die Ausheilung dauert in etwa ein bis zwei Monate.

Medusa-Piercing

Das Medusapiercing wird in der Mitte oberhalb des Mundes gestochen und ist damit eine weitere Variation des Labret Piercings. Es ist schmerzhafter als ein Labret oder Madonna Piercing, da an dieser Stelle noch Nerven vom Septum auslaufen. Auch hier sollte nach Ausheilung ein kurzer Stab eingesetzt werden. Die Ausheilung dauert in etwa vier bis sechs Wochen.

Microdermal (Dermal Anchor)

Ein Microdermal (auch Dermal Anchor genannt) gehört in die Gruppe der Single Point Piercings (Piercings welche nicht durch einen Stichkanal an zwei Enden austreten sondern nur an einem Ende aus der Haut ragen). Das Piercen und Einsetzen, sowie der Eingriff, welcher notwendig ist um den Schmuck wieder zu entfernen, ist zwar nicht einfach aber nur minimal invasiv.

 

Die Risiken eines Dermal Anchors sind neben der unsachgemäßen Platzierung (zu tiefes oder falsches Setzen) auch Abstoßreaktionen des Körpers oder die Gefahr einer sich einkapselnden Infektion. Gegen letzteres ist selbst ein verheilter Dermal Anchor nicht gefeit, da die gebildete Hauttasche nach außen offen ein ideales Klima und geschütztes Plätzchen für Keime bieten kann. Sorgfältige Hygiene beim Umgang mit dem Dermal Anchor sind also extrem wichtig! Ein weiteres Risiko ist das Hängen bleiben, gerade bei größeren oder aufwendigeren Schraubaufsätzen (diese können gewechselt werden) steigt dieses Risiko.

 

Das Setzen der Dermal Anchor kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen und ist neben der Vorliebe und besten Arbeitsweise des Piercers auch von der Position am Körper, der Hautspannung und Art der Haut abhängig.

 

 

Ein Wechsel des Aufsatzes sollte erst am verheilten

Dermal Anchor vorgenommen werden und die Stelle sollte

so gut es geht vor Dreck und Flüssigkeiten geschützt

werden (bei Handwerklicher Tätigkeit oder ähnlichem am

besten Abkleben oder durch Tape schützen).

Die Ausheilung Oberfläche dauert in etwa vier bis sechs Wochen. Die Ausheilung der Oberfläche dauert nach Ausbildung der Hauttasche in etwa zwei bis vier Monate.

Nostril Piercing

Das Nasen(wand)piercing ist das am weitesten verbreitete Nasenpiercing. Auf keinen Fall sollte dieses Piercing mit einer Ohrlochpistole geschossen werden. Die Ausheilung dauert in etwa ein bis zwei Monate.

Oberflächenpiercings (Surface)

Diese Piercings werden an Stellen gestochen, die nicht in die Kategorie der Standardpiercings gehören. Das Anbringen erfordert viel Erfahrung und eine besondere Technik des Piercers. Oberflächenpiercings sind extrem pflegeintensiv und für Piercinganfänger nicht geeignet. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis neun Monate.

Rook

Obwohl es harmlos aussieht ist das wahrscheinlich eines der schmerzhaftesten Piercings, da es durch sehr dichte Knorpelstruktur gestochen wird. Die Heilungszeit dieses Piercings ist etwas länger als bei anderen Knorpelpiercings und verlangt viel Sorgfalt. Die Ausheilung dauert in etwa fünf bis sechs Monate.

Septum

Das Septum wird durch das Mischgewebe am unteren Ende der Nasenscheidewand gestochen. Es ist schwierig dieses Piercing gerade zu platzieren, da so gut wie keine Nasenscheidewand gerade ist und dieser "Makel" ausgeglichen werden muss um ein gerades Piercing zu erhalten. Die Nase ist nach dem Stechen sehr empfindlich. Die Ausheilung dauert in etwa zwei bis drei Monate.

Tragus

Das Tragus-Piercing wird durch den Knorpel gestochen, der direkt vor dem Gehörgang sitzt. Dieses Piercing ist weit verbreitet, sollte aber nicht unterschätzt werden. Es darf wie alle Knorpelpiercings nicht geschossen werden, da ansonsten der Knorpel gespalten werden kann. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis vier Monate.

Wangenpiercing

Das Wangenpiercing wird seitlich des Mundes in die Wange gestochen, oft an die Stelle des Grübchens. Dieses Piercing verlangt viel Erfahrung vom Piercer um nicht Nerven oder Arterien zu verletzen und es muss großer Wert auf die richtige Platzierung gelegt werden. Dieses Piercing kann sehr lange und sehr stark anschwellen. Die Ausheilung dauert in etwa einen bis zwei Monate.

Zungenpiercing

Oft wird gefragt, ob durch ein Percing auf der Zunge  Geschmacksnerven verloren gehen können. Die Zunge ist ein Muskel, an dessen Oberfläche sich sogenannte Papillen befinden. Diese Papillen sind für den Tast- und Geschmacksinn verantwortlich. Die Zunge teilt sich in 4 verschiedene Geschmacksregionen, von denen wir 4 Geschmacksarten unterscheiden können: Bitter (hinterer

Zungenbereich), sauer (Hinten seitlich, rechts und links), Salzig (Mitte seitlich, rechts und links), süß (Zungenspitze). Der Mensch hat ungefähr 7000 bis 9000 solcher

Geschmacksknospen. Die Lebensdauer dieser Knospen dauert nur wenige Stunden und werden ständig ersetzt. Das

Zungenpiercing wird in der Regel in der Mitte der Zunge vertikal gestochen. Für der Ersteinsatz muss ein sehr langer Barbell eingesetzt werden, da die Zunge nach dem Stechen anschwillt. Das Zungenbändchen auf der Unterseite darf nicht durchstochen werden und die untere Kugel darf nicht auf das Zungbändchen drücken. Nach Abschwellen der Zunge muss ein kürzerer Stab eingesetzt werden. Mit diesem fällt dann die Handhabung des Piercings wesentlich leichter und die Gefahr eines Draufbeissens wird vermindert. Sollte die Zunge lang genug sein, kann man auch mehrere Zungenpiercings tragen. Die Ausheilung dauert in etwa drei bis vier Wochen.